Craniosacral Therapie
Die Craniosacral Therapie entstand aus der Osteopathie, welche bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Andrew Taylor Still entwickelt und praktiziert wurde.
Diese Behandlungsform ist eine mit der Hand ausgeführte sanfte und ganzheitliche Körpertherapie. Sie setzt sich aus den Begriffen Cranium (Kopf) und Sacrum (Kreuzbein) zusammen und ist eine eigenständige Therapieform.
Das Gehirn, welches sich im Schädel befindet, besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen und ist der Manager des menschlichen Körpers.
Das Rückenmark ist der Assistent und verläuft im Wirbelkanal der Wirbelsäule, sprich vom Hals bis hin zum Steissbein, und bildet zusammen mit dem Gehirn ein riesiges Netzwerk an Nervenzellen.
Ohne dieses riesige Netzwerk an Zellen wäre das menschliche Leben nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Zu den wichtigen Funktionen gehören zum Beispiel Herzschlag, Körpertemperatur, Verdauung, Sexualfunktion, Lernen, Konzentration bis hin zu Erinnerung und Emotionen, um nur einige zu nennen.
Damit diese wichtigen Strukturen gut vor Verletzungen geschützt sind, werden sie zum einen durch die Knochen des Gehirns sowie den Knochen der Wirbelsäule umgeben. Des Weiteren werden sie von den Hirn- und Rückenmarkshäuten, den sogenannten Meningen, geschützt. Diese Häute sind an den Schädelknochen, an den oberen Wirbeln des Halses sowie am Kreuzbein befestigt.
Da der knöcherne Schutz alleine zu hart wäre, liegt das Gehirn mit dem Rückenmark im sogenannten Liquor (Nervenwasser). Dieser Liquor umspült das Rückenmark und Gehirn rhythmisch und fluktuierend, was in der Fachsprache auch als Craniosacral Rhythmus bezeichnet wird.
Nebst dem Liquor zirkuliert auch das Blut im Gehirn, welches unter anderem Sauerstoff und Nährstoffe zur Verfügung stellt und mit einem enormen Druck durch den Körper fliesst, um alle Organe und Gewebe zu erreichen. Dieser Blutdruck kann je nach Situation eines Menschen variieren und ist zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung höher als in einer entspannten Lage.
Die Schädelknochen und Hirnhäute, welche das Gehirn umgeben, müssen sich den inneren wiederkehrenden Druckverhältnissen anpassen und befinden sich in einer ständigen feinen Bewegung.
Verlieren nun die Schädelknochen sowie die Hirnhäute ihre eigene Beweglichkeit zum Beispiel durch Verspannungen der Muskeln oder Schläge und Stürze, kann es zu Störungen im Craniosacralen System kommen und Symptome können sich zeigen.
Der Therapeut hat nun die Aufgabe herauszufinden, wo und in welchem Bereich sich die Störung befindet. Mittels feinen Impulsen kann eine Entspannung am betreffenden Ort ausgelöst werden, was positive Auswirkungen auf die Durchblutung des gesamten Organismus, auf die Bewegung der Schädelknochen und auf die Funktion der Nervenbahnen mit den entsprechenden Organen hat.